trauerlicht: Meine Methoden – Gespräch, Berührung, Verbindung

Hände von Ursula Hohlweg für trauerlicht Methoden

Bei trauerlicht begleite ich Dich mit professionellen Methoden, die Deine Trauer sanft halten – individuell, einfühlsam und mit Achtsamkeit für Körper, Herz und Seele. Mein Ansatz verbindet Wissen, Berührung und Verbindung, um Dir Raum für Integration und Heilung zu geben.

In meinem Artikel „trauerlicht: Mein Konzept“ teile ich mit Dir, wie alles zusammenwirkt, „Trauer und ihre Wurzeln“ beschreibt, wo Trauer herkommen kann. Mit meiner Metapher „Trauer als Fluss des Lebens“ lade ich Dich ein, Trauer als einen lebendigen Prozess Deines Lebens zu sehen. Hier erfährst Du im Detail mit welchen Methoden ich Dich unterstütze.

Trauerbegleitung: Den Verlust annehmen

Trauerbegleitung ist für mich die Kunst, einen Menschen in seiner Verletzlichkeit zu halten und einen Raum zu öffnen, indem Gedanken und Gefühle verarbeitet und integriert werden können.

Traueraufgaben nach William Worden

Meine Begleitung wird geleitet von den vier Traueraufgaben nach William Worden. Die erste Aufgabe, die Realität des Verlustes zu akzeptieren, lädt Dich ein, den Abschied behutsam und im eigenen Tempo anzunehmen. Die zweite Aufgabe, die Emotionen der Trauer zu durchleben, öffnet einen Raum für Tränen, Wut oder Stille, unterstützt von Ritualen und achtsamer Präsenz. Die dritte Aufgabe, sich an das Leben ohne den Verstorbenen (oder das Verlorene) anzupassen ist jene Phase, in der Du neue Wege findest — wie ein Fluss, der sich ein neues Bett gräbt. Die vierte Aufgabe, sich der eigenen Zukunft und neuen Lebensinhalten zuzuwenden, ist erfüllt, wenn Liebe und Dankbarkeit in Dein Herz zurückkehren und Du bereit bist, Dich für neues Glück zu öffnen.

Duales Prozessodell und Continuing Bonds

Ergänzt werden diese Traueraufgaben durch das Duale Prozessmodell von Stroebe und Schut, das die Oszillation zwischen Verlustorientierung (dem Fühlen von Trauer) und Wiederherstellungsorientierung (dem Gestalten des veränderten Alltags) beschreibt. Es macht deutlich und nachvollziehbar, dass sich Trauernde entweder am einen oder am anderen Pol befinden und dass dieses Hin- und Her äußerst verwirrend und anstrengend sein kann.

Das Continuing-Bonds-Konzept ermutigt Trauernde, ihre bisher auch körperliche Verbindung in eine emotional/seelische Beziehung zum Verstorbenen zu verwandeln und Trost und Kraft aus Erinnerungen, Ritualen und inneren Dialogen zu schöpfen.

Ich begleite akute Verluste ebenso wie unbewusste Trauer, die sich in vorgeburtlicher oder vorsprachlicher Zeit ereigneten.

Biodynamische Craniosacral-Therapie: Den Körper hören

Die Bidoynamische Craniosacral-Therapie (CST) ist das Herzstück meiner Methode, besonders in der Einzelarbeit. Diese sanfte, nicht-invasive Technik arbeitet mit dem Craniosacralen Rhythmus (CSR) – der subtilen Bewegung der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit (Liquor), um Spannungen im Körper zu lösen. In meiner biodynamischen Ausrichtung (inspiriert von Franklyn Sills, Ray Castellino und Karen Melton) folge ich den inneren Ressourcen des Körpers, nicht vorgegebenen Protokollen.

Für Trauernde bringt CST eine deutlich spürbare Erleichterung in ihrem Trauerprozess. Eine Hand auf dem Herzen kann die Schwere eines Verlustes lindern. Eine sanfte Berührung an den Schläfen kann den Druck wiederkehrender, schmerzhafter Gedanken oder eine pränatale Enge befreien. Ich nutze traumasensible Techniken, wie die „Herzverbindung“ (Hand auf Brustkorb, Affirmation „Ich bin verbunden“), und passe jede Sitzung individuell an. Trauernde berichten von tiefer Entspannung, emotionaler Erleichterung und einem Gefühl „wieder ganz im Körper“ zu sein.

Systemische Lebens- und Sozialberatung: Muster erkennen

Als Lebens- und Sozialberaterin mit systemischem Ansatz betrachte ich Trauer im Kontext des Lebens — Familie, Beziehungen, Lebensphasen. Inspiriert von Virginia Satir, Steve DeShazer und Insoo Kim Berg arbeite ich mit KlientInnen, um Muster zu erkennen, die Trauer verstärken – beispielsweise Bindungsverletzungen oder transgenerationale Wunden. In der Einzelarbeit nutze ich systemische Fragen („Was würde deine Trauer sagen, wenn sie sprechen könnte?“) oder Visualisierungen („Stelle Dir deine Familie als Fluss vor – wo stehst Du?“), um Klarheit zu schaffen. In Gruppen fördere ich Gemeinschaft und Halt in Beziehungen, in dem ich KlientInnen ermutige, ihre Geschichten zu teilen – in einem Kreis der Annahme und Wertschätzung, die wie Wurzeln verbindet.

Familienberatung: Verbindungen ehren

Als ausgebildete Ehe- und Familienberaterin bringe ich einen systemischen Blick auf Trauer in familiären Kontexten ein. Trauer ist immer auch in familiäre Dynamiken eingebettet – sei es durch Verluste, die Eltern oder Kinder betreffen, oder durch ungelöste Konflikte, die über Generationen weiter gegeben wurden. In meiner Arbeit nutze ich Ansätze der systemischen Familienberatung, um Verstrickungen zu lösen und Heilung zu fördern. Dies geschieht durch einfühlsame Gespräche, Familienaufstellungen (in Einzelarbeit oder Gruppen) oder Rituale, die familiäre Bindungen ehren — wie z. B. das Gestalten eines „Familiensymbols“, das für Liebe und Vergebung steht. Meine Arbeit unterstützt KlientInnen, ihre Rolle im Familiensystem zu verstehen und Trauer als Teil eines größeren Geflechts zu integrieren — was insbesondere bei pränatalen oder transgenerationalen Wunden wirkungsvoll ist.

Zusammenfassung

Meine Arbeit vereint Trauerbegleitung, Körperarbeit, Seelische Tiefe, Gemeinschaft, Systemik und Traumasensibilität. Geführt durch Wordens Traueraufgaben, dem Continuing-Bonds-Konzept und dem Dualen Prozessmodell (DPM-R), halte ich Trauer mit achtsamer Präsenz, wertvollem Trauerwissen und Ritualen, um Heilung zu fördern. Die Craniosacrale Biodynamik, heilsame Dialoge und sanfte Selbstberührungen lösen die durch Trauer ausgelöste Spannung, die im Körper ruht — traumasensibel und individuell. Meditationen und Metaphern öffnen das Herz für Liebe und Hoffnung. Gruppenarbeit und familiensystemische Ansätze schaffen Verbindung, inspiriert von Bindungstheorie und Familienberatung. Jeder Schritt achtet dabei die Grenzen des Körpers, der Seele und des Geistes — mit Zustimmung und Langsamkeit.

Dein Weg beginnt hier

Bei trauerlicht finden Deine Trauer und Deine Geschichte einen sicheren Raum. Ich begleite Dich einfühlsam und liebevoll auf Deinem Trauerweg mit achtsamen Trauergesprächen, sanfter Körperarbeit und hilfreichem Trauerwissen.

Möchtest Du mehr erfahren oder bist Du bereit für Deinen nächsten Schritt? Ich erzähle Dir sehr gerne mehr über meine Methoden bei trauerlicht und wie ich Dich konkret unterstützen kann. Besuche meinen Blog oder melde Dich telefonisch, per E-Mail oder Messenger bei Fragen oder wenn Du einen Termin vereinbaren willst –

ich bin da für Dich.

Von Herzen,

Ursula =)

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Hände von Ursula Hohlweg für trauerlicht Methoden

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Unbewusste Trauer.

Wenn wir trauern, ohne es zu wissen...

Wenn die Erfahrung eines Verlustes kaum oder gar nicht emotional erfahren und durchlebt wird oder werden kann, drückt sich die Trauerreaktion vorwiegend über körperliche Symptome aus. Der Körper übernimmt die unverarbeiteten Gefühle und entwickelt spezifische Anpassungsstrategien, die sich als chronische und/oder psychosomatische Beschwerden zeigen. Die Trauer ist so tief in uns verborgen, dass wir uns an sie nicht mehr bewusst erinnern – wir haben die Verbindung zu unseren tiefsten Gefühlen verloren.

Vielleicht gab es schon in unserer Kindheit in unserem familiären Umfeld aus den verschiedensten Gründen kein Platz für unsere Gefühle. Vielleicht war niemand da, der unsere Trauer wahrgenommen hat. Vielleicht wollten wir unsere Trauer auch gar nicht zeigen, weil wir uns für unsere Gefühle schämten oder wir unsere Eltern und Geschwister nicht belasten wollten.

Aus der Somato Emotionalen Entspannung ist Phänomen der Trauer über unvollendete biologische Prozesse bekannt. Das bedeutet, dass ein natürlich geplanter oder vorherbestimmter biologischer Ablauf nicht vollendet wurde und sich als Unwohl-Sein, Schmerz oder Störung im Körper manifestiert. Dies kann eine Schwangerschaft sein, die durch eine Fehlgeburt oder einen Not-Kaiserschnitt nicht dem biologischen Programm gemäß vollendet wurde. Oder eine Geburt, bei der das Bonding mit dem Baby nicht in der optimalen Form möglich war. Auch ein gestörter Prozess der Reproduktion durch Sterilisation oder Kinderlosigkeit kann zu körperlichen Trauerprozessen führen.

Aber auch der Verlust der körperlichen Unversehrtheit durch Operationen, durch schwere Krankheiten oder der Verlust von biologischen Funktionen und körperlichen Fähigkeiten wie z.B. durch eine Sterilisation, eine Amputation oder die Entfernung eines Organs können biologische Trauerprozesse und entsprechende psychosomatische Beschwerden auslösen, wenn sich Betroffene des Verlustes nicht bewusst sind und diesen weder verarbeitet noch integriert haben.

Und schließlich kann es auch sein, dass wir um etwas trauern, das wir niemals hatten – beispielsweise eine unbeschwerte Kindheit, wenn wir ohne Vater, Mutter, Großeltern oder Geschwister aufwuchsen. Wenn wir viel zu früh erwachsen werden mussten durch kranke, traumatisierte oder süchtige Eltern, um die wir uns kümmern mussten oder weil wir selbst krank und lange Zeit im Spital auf uns selbst gestellt waren. Viele von uns trauern tief in ihrem Inneren, weil sie in einem Umfeld aufwuchsen, in dem ihr wahres Potenzial nicht erkannt, gesehen und gefördert wurde, weil sie nie vollständig und ganz wahrgenommen wurden, so wie sie wirklich sind – ihr Licht, ihre Liebe und ihre Seele.

Wenn wir von Anfang an mit solchen Verlusten leben müssen, dann wird der Verlust „normal“ und wir haben ganz vergessen, dass wir eine tiefe Traurigkeit in uns tragen, die gesehen, gefühlt und erlöst werden will.

Es gibt fünf verschiedene Formen von unbewusster Trauer, die sich besonders gravierend auf unser Leben auswirken: Verlust in vorgeburtlicher Zeit, Verlust einer heilen Geburtserfahrung, Verlust von Urvertrauen im Kindesalter, Verluste aus früheren Leben, Übernommene Verluste aus dem Ahnenfeld. 

Mehr Informationen dazu findest Du im Blog-Artikel „Unbewusste Trauer“.

Komplizierte Trauer.

Wenn Trauer kompliziert wird...

Werden die Gefühle der Trauer aus verschiedensten Gründen verneint, unterdrückt oder nur teilweise durchlebt, kann der Verlust im Laufe der Zeit nicht auf gesunde Weise verarbeitet und integriert werden. Die Auseinandersetzung mit dem Schmerz bleibt aus – wir bleiben in Trauerkrisen verhaftet.

Vor allem dann, wenn Betroffene sich selbst nicht erlauben zu trauern, sich für ihre Trauer schämen oder ihre Trauer aus verschiedenen persönlichen, kulturellen oder gesellschaftlichen Gründen nicht leben können, verkompliziert sich der Trauerprozess.

Die Trauer wird unterdrückt, dauert sehr lange an oder ist mit extremen Gefühlen verbunden – wie beispielsweise starkem Zorn oder extrem starken Schuldgefühlen. Diese Probleme hängen oft mit einer sehr ambivalenten und stark belasteten Beziehung zum Verstorbenen zusammen.

Die nicht verarbeitete Trauer kann sich in Depression, in Panik- und Angstzuständen, in verschiedensten psychosomatischen und körperlichen Symptomen ausdrücken und sogar Suchterkrankungen nach sich ziehen. Wir verlieren den positiven Blick auf uns und unser Leben, unsere Perspektiven und unseren Lebensmut.

Auch bereits länger zurückliegende Verluste, die noch nicht verarbeitet wurden, können eine große Belastung für Betroffene und ihr Umfeld darstellen und zu ungesunden und dauerhaften Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderungen führen.

Zieht sich der/die Trauernde sozial stark zurück, verspürt starke Schuldgefühle oder lang anhaltende Gefühle von Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit oder Verbitterung, leidet unter psychosomatischen Symptomen (Schlaflosigkeit, Brust- oder Herzschmerzen, Gewichtsabnahme, etc.) oder äußert den Wunsch, dem Verstorbenen zu folgen oder ohne das Verlorene nicht weiter leben zu können, ist eine professionelle psychologische Beratung oder Psychotherapie dringend anzuraten.

Erschwerte Trauer.

Wenn Trauer unerträglich ist...

Plötzlich und unerwartete sowie traumatische Todesfälle können den Trauerprozess erschweren oder verhindern beziehungsweise die Trauerreaktionen stark intensivieren.

Wenn Menschen durch eigene Hand (Suizid) aus dem Leben scheiden, ist der Prozess des Abschied-Nehmens und des Trauerns für die Hinterbliebenen sehr komplex. Trauer und Schmerz mischen sich mit Wut und Schuldgefühlen und quälenden Fragen nach dem Warum und was man hätte tun können, um es zu verhindern.

Hinzu kommt, dass das Thema Suizid in unserer Gesellschaft tabubehaftet ist – Betroffene sind mit einem stark verunsicherten Umfeld konfrontiert oder verschweigen den Suizid aus Schamgefühl oder um das Andenken des Verstorbenen nicht zu beschmutzen.

Der Tod des eigenen Kindes (plötzlicher Kindstod, Unfall, Krankheit, Drogenmissbrauch, Selbsttötung oder Gewaltverbrechen) stürzt die Hinterbliebenen und ihre gesamtes Umfeld meist in eine tiefe persönliche, partnerschaftliche und familiäre Krise. Nach einer Fehlgeburt, einer stillen Geburt oder dem Tod eines Neugeborenen fehlt im Umfeld häufig das Verständnis für die Gefühle und Bedürfnisse verwaister Eltern. 

Ein medizinisch notwendiger oder von den Eltern gewollter  Schwangerschaftsabbruch stellt ebenfalls eine traumatische Erfahrung und eine große Belastung für die Eltern und auch ihre Beziehung dar. Das Verständnis, dass nach einer bewussten Entscheidung zur Beendigung einer Schwangerschaft großer Schmerz, tiefe Trauer und starke Schulgefühle auftreten, fehlt meistens.

Auch unklare Verlustsituationen bei verschwundenen, verschollenen oder vermissten Personen, eine besonders belastete Beziehungssituation (körperlicher oder emotionaler Missbrauch, Co-Abhängigkeit),  vorausgegangene nicht bewältigte Verlusterfahrungen, soziale Isolation, ein fehlender emotionaler Austausch im persönlichen Umfeld sowie die Vermeidung der Auseinandersetzung mit dem Verlust können eine natürliche Verarbeitung erschweren, verlängern oder sogar unmöglich machen.