URSULA HOHLWEG

Fragen zur Trauerbegleitung – Antworten für Deinen Weg

Magenta Blüte mit Tautropfen für Was ist Trauerbegleitung

Inhaltsverzeichnis

Trauerbegleitung schenkt Dir Raum für Deinen Verlust, doch wie läuft sie ab, und wann ist sie sinnvoll? In diesem Artikel beantworte ich häufige Fragen zur Trauerbegleitung, um Dir Klarheit und Orientierung zu geben. Als Lebens- und Sozialberaterin, Trauerbegleiterin und Craniosacral-Therapeutin biete ich Dir und Deinen Lieben einfühlsame Unterstützung – ob durch Gespräche, Rituale oder Methoden wie Craniosacrale Biodynamik. Lies weiter, um mehr zu erfahren!

Was ist Trauerbegleitung?

Trauerbegleitung unterstützt Dich dabei, Verluste – sei es durch Tod, Trennung oder andere Lebenskrisen – liebevoll zu bewältigen. Sie hilft Dir, die Ursachen und die Bedeutung Deiner Trauer zu verstehen, um neue Lebensperspektiven zu entwickeln. In einem geschützten Raum kannst Du alle Gefühle wie Wut, Schmerz oder Ohnmacht ausdrücken und ihnen einen Platz geben. So entsteht Raum für Versöhnung, Dankbarkeit, neuen Lebensmut und tiefen inneren Frieden. Du bekommst wertvolles Wissen und hilfreiche Werkzeuge an die Hand, um frei für ein neues Leben zu werden. Professionelle Begleitung, wie ich sie als Lebens- und Sozialberaterin anbiete, verhindert, dass Trauer sich verhärtet oder körperlich manifestiert. Lies mehr in meinem Blog über Trauerbegleitung oder Häufige Fragen zur Trauer.

Wie läuft eine Trauerbegleitung ab?

Jeder Trauerprozess ist einzigartig, deshalb gibt es keinen festen Ablauf. Ich passe mich flexibel an Deine Bedürfnisse und Tagesverfassung an. Manchmal ist es ein einfühlsames Gespräch, in dem Du Deinen Verlust und Erinnerungen teilen kannst – ohne Tabus. Wenn Worte fehlen, schweigen wir gemeinsam, damit Du Dich nicht allein fühlst.

Trauerbegleitung bedeutet auch, Gefühle wie Angst oder Wut bewusst auszudrücken und zu verstehen. Wir können kreative Wege gehen, z. B. mit Systemischen Aufstellungen, um Beziehungen zu klären, oder mit Ho’oponopono, um inneren Frieden zu finden. Oft nutzen wir Craniosacrale Biodynamik, um Dein Nervensystem zu beruhigen, oder wir entwickeln Rituale, wie einen Besuch am Grab. Ich unterstütze Dich auch gerne im Alltag, z. B. bei Terminen, wenn Du Dich überfordert fühlst.

Wann ist Trauerbegleitung sinnvoll?

Jeder Zeitpunkt ist richtig, wenn Du Unterstützung brauchst – sei es kurz nach einem Verlust, Jahre später oder bei bevorstehenden Verlusten. Wenn Du Dich dauerhaft überfordert fühlst oder Deinen Alltag nicht mehr bewältigen kannst, ist professionelle Begleitung dringend angeraten. In solchen Fällen kläre ich mit Dir, ob eine psychotherapeutische Unterstützung nötig ist, und vermittle Kontakte aus meinem Netzwerk. Auch Angehörige, die Trauernde unterstützen möchten, sind willkommen.

Wie oft und wie lange finden Sitzungen statt?

In der Trauerbegleitung geht es darum, Deinen Trauerprozess zu unterstüzten, nicht draum, dass Du so schnell wie möglich wieder „funktionierst“. Wie oft und wie lange Du Trauerbegleitung in Anspruch nehmen möchtest, bleibt Dir überlassen. Eine Sitzung dauert meist 90 Minuten, kann aber flexibel kürzer oder länger sein, je nach Deinen Bedürfnissen – z. B. für ein Abschiedsritual, eine Spaziergang in der Natur oder eine kreative Kahi Loa-Sitzung. Wenn Du spürst, dass Du mit Deiner Trauer alleine weiter gehen kannst, schaffen wir einen sanften Übergang, und ich bin auch später für Dich da, falls erneut schwierige Phasen auftreten.

Wer kann in die Trauerbegleitung kommen, und werden die Kosten dafür übernommen?

Trauerbegleitung richtet sich an Erwachsene, die Verluste verarbeiten, aber auch an Angehörige oder Trauernde, die gemeinsam kommen möchten. Für die Begleitung von Kindern und Jugendlichen vermittle ich an spezialisierte Kolleg:innen. Die Kosten werden von der Krankenkasse nur in der Psychotherapie mit einer entsprechenden Diagnose übernommen. Private Zusatzversicherungen erstatten teils Coaching oder alternative Methoden – bitte erkundige Dich bei Deiner Versicherung. Vergünstigungen sind bei geringem Einkommen nach Absprache möglich.

Wie finde ich die passende Begleitung?

Wichtig ist, dass Du zur Trauerbegleitung ein inneres „Ja“ spürst und die Chemie zwischen uns stimmt. In einem kostenfreien Impulsgespräch (per Telefon oder Zoom) klären wir, welche Form – z. B. Gespräch, Rituale oder körperorientierte Methoden wie Craniosacrale Biodynamik – zu Dir passt und ob wir miteinander arbeiten wollen. Wenn psychotherapeutische Unterstützung nötig ist, spreche ich das offen an.

Wie kann ich Dir weiterhelfen?

Trauer ist ein zutiefst persönlicher Weg, doch Du musst ihn nicht allein gehen. Als Trauerbegleiterin schenke ich Dir einen sicheren Raum, in dem Dein Schmerz gehört und Deine Gefühle willkommen sind – sei es durch Gespräche, Rituale oder sanfte Methoden wie Craniosacrale Biodynamik. Ob für Dich oder Deine Lieben – ich bin da, um Trost und neue Perspektiven zu finden.

Hast Du noch weitere Fragen zur Trauerbegleitung?kontaktiere mich gerne telefonisch, per E-Mail oder Messenger, oder schau in meinen Blog für weitere Impulse!

Von Herzen,

Ursula =)

Unbewusste Trauer.

Wenn wir trauern, ohne es zu wissen...

Wenn die Erfahrung eines Verlustes kaum oder gar nicht emotional erfahren und durchlebt wird oder werden kann, drückt sich die Trauerreaktion vorwiegend über körperliche Symptome aus. Der Körper übernimmt die unverarbeiteten Gefühle und entwickelt spezifische Anpassungsstrategien, die sich als chronische und/oder psychosomatische Beschwerden zeigen. Die Trauer ist so tief in uns verborgen, dass wir uns an sie nicht mehr bewusst erinnern – wir haben die Verbindung zu unseren tiefsten Gefühlen verloren.

Vielleicht gab es schon in unserer Kindheit in unserem familiären Umfeld aus den verschiedensten Gründen kein Platz für unsere Gefühle. Vielleicht war niemand da, der unsere Trauer wahrgenommen hat. Vielleicht wollten wir unsere Trauer auch gar nicht zeigen, weil wir uns für unsere Gefühle schämten oder wir unsere Eltern und Geschwister nicht belasten wollten.

Aus der Somato Emotionalen Entspannung ist Phänomen der Trauer über unvollendete biologische Prozesse bekannt. Das bedeutet, dass ein natürlich geplanter oder vorherbestimmter biologischer Ablauf nicht vollendet wurde und sich als Unwohl-Sein, Schmerz oder Störung im Körper manifestiert. Dies kann eine Schwangerschaft sein, die durch eine Fehlgeburt oder einen Not-Kaiserschnitt nicht dem biologischen Programm gemäß vollendet wurde. Oder eine Geburt, bei der das Bonding mit dem Baby nicht in der optimalen Form möglich war. Auch ein gestörter Prozess der Reproduktion durch Sterilisation oder Kinderlosigkeit kann zu körperlichen Trauerprozessen führen.

Aber auch der Verlust der körperlichen Unversehrtheit durch Operationen, durch schwere Krankheiten oder der Verlust von biologischen Funktionen und körperlichen Fähigkeiten wie z.B. durch eine Sterilisation, eine Amputation oder die Entfernung eines Organs können biologische Trauerprozesse und entsprechende psychosomatische Beschwerden auslösen, wenn sich Betroffene des Verlustes nicht bewusst sind und diesen weder verarbeitet noch integriert haben.

Und schließlich kann es auch sein, dass wir um etwas trauern, das wir niemals hatten – beispielsweise eine unbeschwerte Kindheit, wenn wir ohne Vater, Mutter, Großeltern oder Geschwister aufwuchsen. Wenn wir viel zu früh erwachsen werden mussten durch kranke, traumatisierte oder süchtige Eltern, um die wir uns kümmern mussten oder weil wir selbst krank und lange Zeit im Spital auf uns selbst gestellt waren. Viele von uns trauern tief in ihrem Inneren, weil sie in einem Umfeld aufwuchsen, in dem ihr wahres Potenzial nicht erkannt, gesehen und gefördert wurde, weil sie nie vollständig und ganz wahrgenommen wurden, so wie sie wirklich sind – ihr Licht, ihre Liebe und ihre Seele.

Wenn wir von Anfang an mit solchen Verlusten leben müssen, dann wird der Verlust „normal“ und wir haben ganz vergessen, dass wir eine tiefe Traurigkeit in uns tragen, die gesehen, gefühlt und erlöst werden will.

Es gibt fünf verschiedene Formen von unbewusster Trauer, die sich besonders gravierend auf unser Leben auswirken: Verlust in vorgeburtlicher Zeit, Verlust einer heilen Geburtserfahrung, Verlust von Urvertrauen im Kindesalter, Verluste aus früheren Leben, Übernommene Verluste aus dem Ahnenfeld. 

Mehr Informationen dazu findest Du im Blog-Artikel „Unbewusste Trauer“.

Komplizierte Trauer.

Wenn Trauer kompliziert wird...

Werden die Gefühle der Trauer aus verschiedensten Gründen verneint, unterdrückt oder nur teilweise durchlebt, kann der Verlust im Laufe der Zeit nicht auf gesunde Weise verarbeitet und integriert werden. Die Auseinandersetzung mit dem Schmerz bleibt aus – wir bleiben in Trauerkrisen verhaftet.

Vor allem dann, wenn Betroffene sich selbst nicht erlauben zu trauern, sich für ihre Trauer schämen oder ihre Trauer aus verschiedenen persönlichen, kulturellen oder gesellschaftlichen Gründen nicht leben können, verkompliziert sich der Trauerprozess.

Die Trauer wird unterdrückt, dauert sehr lange an oder ist mit extremen Gefühlen verbunden – wie beispielsweise starkem Zorn oder extrem starken Schuldgefühlen. Diese Probleme hängen oft mit einer sehr ambivalenten und stark belasteten Beziehung zum Verstorbenen zusammen.

Die nicht verarbeitete Trauer kann sich in Depression, in Panik- und Angstzuständen, in verschiedensten psychosomatischen und körperlichen Symptomen ausdrücken und sogar Suchterkrankungen nach sich ziehen. Wir verlieren den positiven Blick auf uns und unser Leben, unsere Perspektiven und unseren Lebensmut.

Auch bereits länger zurückliegende Verluste, die noch nicht verarbeitet wurden, können eine große Belastung für Betroffene und ihr Umfeld darstellen und zu ungesunden und dauerhaften Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderungen führen.

Zieht sich der/die Trauernde sozial stark zurück, verspürt starke Schuldgefühle oder lang anhaltende Gefühle von Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit oder Verbitterung, leidet unter psychosomatischen Symptomen (Schlaflosigkeit, Brust- oder Herzschmerzen, Gewichtsabnahme, etc.) oder äußert den Wunsch, dem Verstorbenen zu folgen oder ohne das Verlorene nicht weiter leben zu können, ist eine professionelle psychologische Beratung oder Psychotherapie dringend anzuraten.

Erschwerte Trauer.

Wenn Trauer unerträglich ist...

Plötzlich und unerwartete sowie traumatische Todesfälle können den Trauerprozess erschweren oder verhindern beziehungsweise die Trauerreaktionen stark intensivieren.

Wenn Menschen durch eigene Hand (Suizid) aus dem Leben scheiden, ist der Prozess des Abschied-Nehmens und des Trauerns für die Hinterbliebenen sehr komplex. Trauer und Schmerz mischen sich mit Wut und Schuldgefühlen und quälenden Fragen nach dem Warum und was man hätte tun können, um es zu verhindern.

Hinzu kommt, dass das Thema Suizid in unserer Gesellschaft tabubehaftet ist – Betroffene sind mit einem stark verunsicherten Umfeld konfrontiert oder verschweigen den Suizid aus Schamgefühl oder um das Andenken des Verstorbenen nicht zu beschmutzen.

Der Tod des eigenen Kindes (plötzlicher Kindstod, Unfall, Krankheit, Drogenmissbrauch, Selbsttötung oder Gewaltverbrechen) stürzt die Hinterbliebenen und ihre gesamtes Umfeld meist in eine tiefe persönliche, partnerschaftliche und familiäre Krise. Nach einer Fehlgeburt, einer stillen Geburt oder dem Tod eines Neugeborenen fehlt im Umfeld häufig das Verständnis für die Gefühle und Bedürfnisse verwaister Eltern. 

Ein medizinisch notwendiger oder von den Eltern gewollter  Schwangerschaftsabbruch stellt ebenfalls eine traumatische Erfahrung und eine große Belastung für die Eltern und auch ihre Beziehung dar. Das Verständnis, dass nach einer bewussten Entscheidung zur Beendigung einer Schwangerschaft großer Schmerz, tiefe Trauer und starke Schulgefühle auftreten, fehlt meistens.

Auch unklare Verlustsituationen bei verschwundenen, verschollenen oder vermissten Personen, eine besonders belastete Beziehungssituation (körperlicher oder emotionaler Missbrauch, Co-Abhängigkeit),  vorausgegangene nicht bewältigte Verlusterfahrungen, soziale Isolation, ein fehlender emotionaler Austausch im persönlichen Umfeld sowie die Vermeidung der Auseinandersetzung mit dem Verlust können eine natürliche Verarbeitung erschweren, verlängern oder sogar unmöglich machen.