URSULA HOHLWEG

Zurück zum Ursprung.

Zurück zum Ursprung

Es geht nicht darum, etwas zu erwerben oder zu erreichen, sondern immer nur darum, etwas loszuwerden, was sich als Hindernis erwiesen hat. Jeder Mensch ist bereits vollkommen. Alle Mühen, bestimmte Vorstellungen von der eigenen Person zu verwirklichen und ein persönliches Ich aufzubauen, sind vergebens. Rechte Selbst-Verwirklichung bedeutet: Zurück zum Ursprung.

Ramana Maharshi

Alles Leben wurde von einer intelligenten Kraft in perfekter Ordnung und Harmonie erschaffen. Eine Kraft, die weit über unser Verständnis hinausreicht.

Der natürliche Zustand eines jeden Menschen ist Vollkommenheit, Harmonie und Einheit mit dieser intelligenten Kraft.

Durch unsere Erfahrungen und den daraus entstehenden Mustern und Programmen entfernen wir uns von diesem absolut perfekten Urzustand unseres Mensch-Seins. Wir verlieren unser Gleichgewicht und der freie Fluss unserer Lebenskraft stagniert. Unser fest installiertes Basisprogramm “Selbstheilung” kann seiner Aufgabe nicht mehr nachkommen – Krankheiten und andere Disharmonien entstehen.

Aus meiner Sicht ist es unmöglich, in einem grenzenlosen und unfassbar komplexen Universum, das von permanenten Wechselwirkungen bewegt wird, die Ursachen von Krankheit oder Problemen zu erfassen und an bestimmten Tatsachen festzumachen. Wir sind als Menschen selbst ein so hoch entwickeltes und komplexes System und das Forschen nach Ursachen, das Interpretieren von Fakten und die oft sehr schmerzhafte Analyse von Hintergründen hält uns oft mehr in unserem Leid gefangen, als dass es uns Heilung bringt.

Es geht auf unserem Lebensweg niemals darum, dass wir etwas tun müssen, um besser, glücklicher oder erfolgreicher zu werden. Wir müssen nichts dazulernen, damit wir unseren eigenen oder fremden Ansprüchen noch besser gerecht werden. Wir brauchen keine Patentrezepte wie wir glückliche Beziehungen oder mehr Geld haben können. Wir versuchen oft mit der Veränderung unseres Denkens und unserer Persönlichkeit die Harmonie und Ordnung unseres Lebens wieder herzustellen – doch das wird niemals gelingen, denn wir können etwas Einschränkendes nicht mit noch mehr Einschränkung zum Verschwinden bringen.

Ich glaube fest daran, dass die Lösung sämtlicher Themen in unserem Leben auf sanfte und leichte Art und Weise geschehen kann. Wir müssen keine komplizierten Rituale vollziehen, uns jahrelangen und astronomisch teuren Therapien und Beratungen unterziehen oder schmerzvolle Analysen über uns ergehen lassen.

Heilung mit Liebe geschieht im Hier und Jetzt. Es gibt keinen anderen Zeitpunkt.

Wenn wir uns auf den Weg machen, all unsere einschränkenden Konzepte und Vorstellungen, Prägungen, Muster und Überzeugungen über uns selbst und unser Leben loszulassen, erleben wir wahre Wunder und ziehen alles in unser Leben, das wir uns aus tiefstem Herzen wünschen. Wir erfahren eine noch nie da gewesene Freiheit und Leichtigkeit und tauchen ein in eine absolut wundervolle, atemberaubend schöne und erfüllende Wirklichkeit.

Denn das Universum ist der Inbegriff von Vielfalt und Fülle.

Es bietet uns allen – ausnahmslos und unvoreingenommen – alles, was wir uns erträumen. Wenn wir in die Tiefe gehen und den Zugang zu unserem wahren Wesen, zu unserem ursprünglichen Zustand finden, fließen uns aus dieser Quelle die heilenden und ordnenden Kräfte des Lebens zu. Liebe, Glück, Erfolg, Gesundheit und Zufriedenheit geschieht dann von ganz alleine, weil es unser natürlicher Zustand ist.

Es gibt für mich nichts Wichtigeres im Leben, als dass wir uns von all unseren Prägungen, Mustern und Verletzungen befreien, die uns daran hindern, die wundervollen, leuchtenden und großartigen Menschen zu sein, die wir alle sind.

Es gibt nichts Wichtigeres, als zu unserem göttlichen Ursprung zurückzukehren und der Liebe Ausdruck zu verleihen, die seit Anbeginn der Zeiten in unseren Herzen lebt.

Von Herzen,

Gastartikel, veröffentlicht auf www.lebenheute.com

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Unbewusste Trauer.

Wenn wir trauern, ohne es zu wissen...

Wenn die Erfahrung eines Verlustes kaum oder gar nicht emotional erfahren und durchlebt wird oder werden kann, drückt sich die Trauerreaktion vorwiegend über körperliche Symptome aus. Der Körper übernimmt die unverarbeiteten Gefühle und entwickelt spezifische Anpassungsstrategien, die sich als chronische und/oder psychosomatische Beschwerden zeigen. Die Trauer ist so tief in uns verborgen, dass wir uns an sie nicht mehr bewusst erinnern – wir haben die Verbindung zu unseren tiefsten Gefühlen verloren.

Vielleicht gab es schon in unserer Kindheit in unserem familiären Umfeld aus den verschiedensten Gründen kein Platz für unsere Gefühle. Vielleicht war niemand da, der unsere Trauer wahrgenommen hat. Vielleicht wollten wir unsere Trauer auch gar nicht zeigen, weil wir uns für unsere Gefühle schämten oder wir unsere Eltern und Geschwister nicht belasten wollten.

Aus der Somato Emotionalen Entspannung ist Phänomen der Trauer über unvollendete biologische Prozesse bekannt. Das bedeutet, dass ein natürlich geplanter oder vorherbestimmter biologischer Ablauf nicht vollendet wurde und sich als Unwohl-Sein, Schmerz oder Störung im Körper manifestiert. Dies kann eine Schwangerschaft sein, die durch eine Fehlgeburt oder einen Not-Kaiserschnitt nicht dem biologischen Programm gemäß vollendet wurde. Oder eine Geburt, bei der das Bonding mit dem Baby nicht in der optimalen Form möglich war. Auch ein gestörter Prozess der Reproduktion durch Sterilisation oder Kinderlosigkeit kann zu körperlichen Trauerprozessen führen.

Aber auch der Verlust der körperlichen Unversehrtheit durch Operationen, durch schwere Krankheiten oder der Verlust von biologischen Funktionen und körperlichen Fähigkeiten wie z.B. durch eine Sterilisation, eine Amputation oder die Entfernung eines Organs können biologische Trauerprozesse und entsprechende psychosomatische Beschwerden auslösen, wenn sich Betroffene des Verlustes nicht bewusst sind und diesen weder verarbeitet noch integriert haben.

Und schließlich kann es auch sein, dass wir um etwas trauern, das wir niemals hatten – beispielsweise eine unbeschwerte Kindheit, wenn wir ohne Vater, Mutter, Großeltern oder Geschwister aufwuchsen. Wenn wir viel zu früh erwachsen werden mussten durch kranke, traumatisierte oder süchtige Eltern, um die wir uns kümmern mussten oder weil wir selbst krank und lange Zeit im Spital auf uns selbst gestellt waren. Viele von uns trauern tief in ihrem Inneren, weil sie in einem Umfeld aufwuchsen, in dem ihr wahres Potenzial nicht erkannt, gesehen und gefördert wurde, weil sie nie vollständig und ganz wahrgenommen wurden, so wie sie wirklich sind – ihr Licht, ihre Liebe und ihre Seele.

Wenn wir von Anfang an mit solchen Verlusten leben müssen, dann wird der Verlust „normal“ und wir haben ganz vergessen, dass wir eine tiefe Traurigkeit in uns tragen, die gesehen, gefühlt und erlöst werden will.

Es gibt fünf verschiedene Formen von unbewusster Trauer, die sich besonders gravierend auf unser Leben auswirken: Verlust in vorgeburtlicher Zeit, Verlust einer heilen Geburtserfahrung, Verlust von Urvertrauen im Kindesalter, Verluste aus früheren Leben, Übernommene Verluste aus dem Ahnenfeld. 

Mehr Informationen dazu findest Du im Blog-Artikel „Unbewusste Trauer“.

Komplizierte Trauer.

Wenn Trauer kompliziert wird...

Werden die Gefühle der Trauer aus verschiedensten Gründen verneint, unterdrückt oder nur teilweise durchlebt, kann der Verlust im Laufe der Zeit nicht auf gesunde Weise verarbeitet und integriert werden. Die Auseinandersetzung mit dem Schmerz bleibt aus – wir bleiben in Trauerkrisen verhaftet.

Vor allem dann, wenn Betroffene sich selbst nicht erlauben zu trauern, sich für ihre Trauer schämen oder ihre Trauer aus verschiedenen persönlichen, kulturellen oder gesellschaftlichen Gründen nicht leben können, verkompliziert sich der Trauerprozess.

Die Trauer wird unterdrückt, dauert sehr lange an oder ist mit extremen Gefühlen verbunden – wie beispielsweise starkem Zorn oder extrem starken Schuldgefühlen. Diese Probleme hängen oft mit einer sehr ambivalenten und stark belasteten Beziehung zum Verstorbenen zusammen.

Die nicht verarbeitete Trauer kann sich in Depression, in Panik- und Angstzuständen, in verschiedensten psychosomatischen und körperlichen Symptomen ausdrücken und sogar Suchterkrankungen nach sich ziehen. Wir verlieren den positiven Blick auf uns und unser Leben, unsere Perspektiven und unseren Lebensmut.

Auch bereits länger zurückliegende Verluste, die noch nicht verarbeitet wurden, können eine große Belastung für Betroffene und ihr Umfeld darstellen und zu ungesunden und dauerhaften Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderungen führen.

Zieht sich der/die Trauernde sozial stark zurück, verspürt starke Schuldgefühle oder lang anhaltende Gefühle von Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit oder Verbitterung, leidet unter psychosomatischen Symptomen (Schlaflosigkeit, Brust- oder Herzschmerzen, Gewichtsabnahme, etc.) oder äußert den Wunsch, dem Verstorbenen zu folgen oder ohne das Verlorene nicht weiter leben zu können, ist eine professionelle psychologische Beratung oder Psychotherapie dringend anzuraten.

Erschwerte Trauer.

Wenn Trauer unerträglich ist...

Plötzlich und unerwartete sowie traumatische Todesfälle können den Trauerprozess erschweren oder verhindern beziehungsweise die Trauerreaktionen stark intensivieren.

Wenn Menschen durch eigene Hand (Suizid) aus dem Leben scheiden, ist der Prozess des Abschied-Nehmens und des Trauerns für die Hinterbliebenen sehr komplex. Trauer und Schmerz mischen sich mit Wut und Schuldgefühlen und quälenden Fragen nach dem Warum und was man hätte tun können, um es zu verhindern.

Hinzu kommt, dass das Thema Suizid in unserer Gesellschaft tabubehaftet ist – Betroffene sind mit einem stark verunsicherten Umfeld konfrontiert oder verschweigen den Suizid aus Schamgefühl oder um das Andenken des Verstorbenen nicht zu beschmutzen.

Der Tod des eigenen Kindes (plötzlicher Kindstod, Unfall, Krankheit, Drogenmissbrauch, Selbsttötung oder Gewaltverbrechen) stürzt die Hinterbliebenen und ihre gesamtes Umfeld meist in eine tiefe persönliche, partnerschaftliche und familiäre Krise. Nach einer Fehlgeburt, einer stillen Geburt oder dem Tod eines Neugeborenen fehlt im Umfeld häufig das Verständnis für die Gefühle und Bedürfnisse verwaister Eltern. 

Ein medizinisch notwendiger oder von den Eltern gewollter  Schwangerschaftsabbruch stellt ebenfalls eine traumatische Erfahrung und eine große Belastung für die Eltern und auch ihre Beziehung dar. Das Verständnis, dass nach einer bewussten Entscheidung zur Beendigung einer Schwangerschaft großer Schmerz, tiefe Trauer und starke Schulgefühle auftreten, fehlt meistens.

Auch unklare Verlustsituationen bei verschwundenen, verschollenen oder vermissten Personen, eine besonders belastete Beziehungssituation (körperlicher oder emotionaler Missbrauch, Co-Abhängigkeit),  vorausgegangene nicht bewältigte Verlusterfahrungen, soziale Isolation, ein fehlender emotionaler Austausch im persönlichen Umfeld sowie die Vermeidung der Auseinandersetzung mit dem Verlust können eine natürliche Verarbeitung erschweren, verlängern oder sogar unmöglich machen.