URSULA HOHLWEG

Ho’oponopono – was ist das?

Ho'oponopono

Inhaltsverzeichnis

Was ist Ho’oponopono?

Ho’oponopono ist ein tiefer und befreiender Weg der Vergebung, Selbsterkenntnis und Selbst-Heilung, der auf die alte, hawaiianische Tradition des Huna zurückgeht.

Willst du dein Potenzial maximal entfalten und tiefes Glück erfahren? Dann vergib dir selbst vollständig. Lass dich frei. Das vielleicht mächtigste Hindernis zwischen dir und dem, was du suchst, ist etwas, was du dir noch nicht vergeben hast. Wir Menschen bestrafen und unbewusst, solange wir an unsere Schuld glauben, in dem wir uns nicht gestatten, die Flügel unserer Seele auszubreiten und die grundlose Freude in aller Tiefe zu erfahren, für die wir geboren wurden. Vergib dir selbst. Lass dich frei.

Veit Lindau

Ho’oponopono bedeutet: Wundersame Heilung durch Vergebung.

Eine Übersetzung der Silben des Begriffs lautet:

Ho’o = etwas tun, etwas bewirken
pono = aufrecht, ausgeglichen
ponopono = vollständig, vollkommen

Deshalb liest man bisweilen auch, dass Ho’oponopono ein „Weg zur Vollkommenheit“ sei.

Philosophie und Hintergrund des Ho’oponopono.

Huna wurde von Max Freedom Long in den 1920er Jahren wiederentdeckt und durch die Bücher und Arbeiten vor Serge Kahili King und Dr. Hew Len weltweit bekannt. Dr. Len heilte auf dem Weg des Ho’oponopono innerhalb von nur vier Jahren eine gesamte geschlossene Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher – ohne persönlichen Kontakt zu den Gefangenen. Er studierte die Fall-Akten und heilte die Entsprechung bzw. Resonanz in sich selbst.

Die Hawaiianer sagen, dass am Anfang unseres Lebens unsere „Seelen-Schale“ ganz rein und leer ist und hell wie die Sonne leuchtet. Im Laufe des Lebens sammelt sich durch Erlebnisse „Verunreinigungen“ an. Dadurch leuchtest du weniger und immer weniger und lebst dadurch immer mehr im „Schatten“. Es sind die schmerzhaften Erfahrungen, die unser Herz und unsere Seele einengen, die unserer Seele die Freiheit rauben, die große Sehnsucht zu entfachen zu leben und zu lieben. Wenn Du unglücklich bist, darfst Du deine Schale mit Ho’oponopono reinigen, damit Du magnetisch das in dein Leben ziehst, was dich erfüllt und glücklich macht.

Die Kino Mana Lehre besagt, dass wir mit allem was wir denken und fühlen und was wir berühren und ansehen eine dauerhafte Beziehung durch eine feinstoffliche, aber klebrige Kino Mana Substanz aufbauen. Diese feinstoffliche Substanz ist fest genug, um nach dem Andocken an einen materiellen Körper, wie ein Kaugummi Fäden zu ziehen, die sich nur durch ein ganz bewusste Ablösung (wie durch Ho’oponopono) wieder abtrennen lassen. Diese „Fäden“ werden auch Aka-Schnüre genannt. Durch diese Verbindungen wirst du auf Dauer verwickelt und verhaftet. Sie wirken wie doppelte Antennen gleichzeitig als Sender und Empfänger. Die damit verbundenen Energien werden im Körperbewusstsein, dem Unteren Selbst, abgespeichert. Dies führt dazu, dass auf Grund der Schwingungen und Resonanzen sich die entsprechenden Ereignisse ständig wiederholen und Dir begegnen.

Diese Dauerverbindungen erschweren Deine problemlose Entwicklung. Sie beeinflussen, stören und schwächen Deinen Energiehaushalt, Deine Lebensvitalität und Deine Psyche. Sie verstopfen Deinen Kanal zu deinem Höheren Selbst zur göttlichen Liebe und Weisheit. Sie verfälschen den ursprünglichen vollkommenen und wahrhaftigen Ausdruck Deiner Seele. Durch Ho’oponopno kannst Du die Verbindungen und Verhaftungen zu Personen, Ereignissen, Orten und Gegenständen lösen. Wenn die innere Resonanz geheilt ist, wird sich die Wirkung im Außen zeigen. Neue Wege können nun beschritten werden, wenn die alten Energien abgelöst wurden.

Alles ist mit allem verbunden.

Die hawaiianischen Schamanen, die Kahunas, gehen davon aus, dass wir zutiefst beeinflusst sind von unserem Unbewussten, das sich ständig aus der Vergangenheit speist. Wir erschaffen unsere Realität selbst, indem wir ein ganz individuell geformtes System von Glaubenssätzen und Meinungen haben, die aus vergangenen Erfahrungen entstanden sind, das unsere Aktionen und Reaktionen, Gedanken und Gefühle im Hier und Jetzt bestimmt.

Dieses System kann jederzeit verändert werden, wenn es uns gelingt, Zugang zu den verborgenen Aspekten unserer Persönlichkeit zu bekommen und sie durch Bewusstwerdung und Liebe zu transformieren. Das Vergangene muss gereinigt werden, bis wir am Nullpunkt ankommen, am Point Zero. Das ist die Stille, das Nichts, die Leere, aus der alles entsteht, und die ist. Das ist das Im-Jetzt-Sein.

In Wahrheit gibt es nichts außerhalb von uns. Wir erschaffen unsere Realität jede Sekunde unseres Lebens durch unser Denken und Handeln. Alles, was uns begegnet, alles, was wir hören und sehen, jeder Mensch, mit dem wir irgendwie in Kontakt kommen, samt seiner Probleme, hat etwas mit uns zu tun.

Ho’oponopono – ein Ritual der hawaiianischen Schamanen.

Das ursprüngliche Ho’oponopono war ein Ritual, das von den Schamanen angeleitet mit der gesamten Familie/Sippe durchgeführt wurde, und sich über viele Stunden, ja manches Mal sogar Tage erstrecken konnte.

Ho’oponopono so wie wir es heute kennen, wurde von der hawaiianischen Schamanin Morrnah so verkürzt und aufbereitet, dass es möglich geworden ist, mit Hilfe dieser wertvollen Technik jederzeit an sich selbst zu arbeiten.

Sie sagt darüber:

Ho’oponopono ist ein tiefgründiges Geschenk, das uns erlaubt, eine Beziehung zu unserer inneren Göttlichkeit zu leben und in jedem Moment darum zu bitten, dass unsere Irrtümer in Gedanken, Worten und Taten gereinigt werden. In dem Prozess geht es essenziell um Freiheit – vollständige Freiheit von der Vergangenheit. Wenn wir akzeptieren können, dass wir die Summe unserer vergangenen Gedanken, Emotionen, Wörtern, Taten und Handlungen sind, und dass unser gegenwärtiges Leben – ganz gleich, ob es sich in bunten oder schattigen Seiten präsentiert – eine Projektion alter Erinnerungen aus unseren vielen Leben ist, dann erkennen wir, dass ein Korrigieren mit Ho’oponopono (Vergebung) oder Zurecht-Rücken (Wieder-Gut-Machen) unser Leben, das Leben unserer Familien und das der Gesellschaft verändert.

Morrnah Simeona Nalamaku

Die vier Schritte im Ho’oponopono.

Du schaust auf eine Situation. Sei es innen als Gefühl oder Symptomatik – oder auf etwas, das in Deinem Leben da ist. Du schaust es an, in dem Bewusstsein, dass es etwas IN DIR ist, aus diesem oder früheren Leben oder aus Deiner Ahnenreihe, das dieses Problem, diesen Mangel oder diesen Schmerz in Deinem Leben erzeugt.

Denn die Welt ist ein Spiegel Deines Herzens und Deines Bewusstseins – genauer betrachtet ein Spiegel der Täuschungen Deines Geistes. Indem Du diese Täuschungen und hinderlichen Programme sowie kollektiven Konzepte in Dir auflösen, verändert sich auf wundersame Weise, die außen erlebte Welt. Oft schnell, denn die Vorstellung, dass Wandlungen und Heilung viel Zeit bräuchten, ist wiederum nur ein begrenzendes Konzept Deines Geistes.

Schritt 1 – Es tut mir leid.

Ich nehme mich in Liebe dieses Themas an. Ich sehe tief in meinem Herzen, dass ich oder wir leiden, und dass dieses Leiden nicht unserem wahren Wesen entspricht. Ich möchte nicht, dass wir leiden. Ich weiß, dass unser wahres Wesen Liebe, Freiheit, Frieden und Glückseligkeit ist. Ich weiß, dass unsere Welt eine Welt der Fülle und Segnungen ist. Ich weiß, dass eine Täuschung in mir/dir/uns dieses Leiden mit verursacht. Das tut mir aufrichtig leid. Und ich will es jetzt ändern. Ich öffne mein Herz für diesen Weg. Ich bin bereit, den Teil in mir zu heilen, der diese Situation mit erschaffen hat. Es tut mir leid, wenn ich oder meine Vorfahren Dich oder Deine Vorfahren geschädigt haben oder in ihrer liebevollen Entwicklung behindert haben.

Schritt 2 – Bitte verzeihe mir.

Ich weiß, dass jede schmerzvolle Handeln von mir oder anderen einzig auf Unbewusstheit und eigenen schmerzlichen Erfahrungen gründet. Ich kann also weder Dir, anderen Menschen, dem Leben, noch mir selbst etwas wirklich zum Vorwurf machen. Es betrifft uns beide, uns alle, in gewisser Weise. Wir sind beide göttliche Wesen und im Angesicht Gottes gibt es keine Schuld – nur Ursachen und Wirkungen. Indem ich mich freigebe und dich freigebe, indem ich alle Beteiligten freigebe und um Freigebung bitte, kann das göttliche Licht und die heilenden Kraft der Liebe unmittelbar wirken und die Höchste, göttliche Ordnung in diesem Thema wieder herstellen. Verzeihe mir, wenn ich mich, Dich oder andere bewusst oder unbewusst verletzt habe. Bitte verzeihe mir, dass ich mit meinem Denken, Fühlen oder Tun, Probleme erzeugt habe. Bitte verzeihe mir, dass ich so unbewusst war.

Schritt 3 – Ich liebe Dich.

Ich weiß, dass wir in Wahrheit alle ein Ausdruck der einen Kraft und Liebe sind, die das gesamte Universum durchdringt. Da diese Kraft vollkommen ist, sind auch wir in Wahrheit vollkommen erschaffen und in Liebe verbunden. Liebe ist unser wahres Wesen – alles andere nur Ausdruck von Schmerz und Täuschung der Getrenntheit. Selbstliebe und Liebe sind von Natur aus unser wahrer Zustand. Ich besinne mich jetzt hierauf zurück. Meine Gedanken und Gefühle der Schuld waren eine Fehlentscheidung. Ich entscheide mich jetzt für die Unschuld. Ich liebe mich, Dich und Euch bedingungslos. Ich sehe das Göttliche in mir, Dir und Euch. Ich weiß, dass Du unschuldig bist. Ich weiß, dass ich unschuldig bin. Wir sind beide frei.

Schritt 4 – Danke (für das Wunder der Heilung). / Ich bin bereit, das Wunder zu bezeugen.

Indem ich danke, übergebe ich es ins göttliche Licht, in die Weisheit und die höchste Ordnung des Kosmos und löse mich vollständig davon – samt allen Ursachen und Hintergründen. Ich weiß, dass es bereits geheilt und gelöst ist. Das Göttliche wirkt bereits. Danke, dass die Dinge jetzt ihren Lauf nehmen und die beteiligten Energien sich durch die Liebe und Vergebung lösen, reinigen und wandeln. Danke, dass dies jetzt geschieht. Ich lasse los. Ich lasse es geschehen. Ich übergebe es Deiner Liebe. Danke.

Du sagst diese vier Sätze zu Dir – und nur zu Dir. Denn alles, was von außen auf Dich zukommt, ist ein Spiegel für Dein Inneres. Es gibt in Wahrheit kein Außen. Du sprichst mit diesen vier Sätzen zu Deinem göttlichen Selbst, zu dem erlösten Teil in Dir, der keine Erlösung braucht, weil er keine Geschichte hat, kein Etikett, keine ich-hafte Ausformung.

Du sprichst zu dem reinen Sein in Dir, das ist. Nicht mehr und nicht weniger. Zu dem Ewigen in Dir, das keine Zeit und keinen Raum hat – nur den Moment, die Gegenwart. Es ist das Nichts. Und nichts seiend bist Du alles. Du kannst es auch verstehen als eine Anrufung, ein Dich-Erinnern an Deine Ganzheit und Vollkommenheit.

Du räumst aus dem Weg, was (in Deiner Wahrnehmung, in Deinem Körperspeicher) Deiner Ganzheit im Wege steht, und entschuldigst Dich bei Dir selbst, dass Du Deine Vollkommenheit vergessen hast – Deinen Anschluss an das ewige Sein, die Liebe, das Licht.

Fragen zu „Ho’oponopono“ und Terminvereinbarung.

Ich freue mich darauf, Dich auf diesem Weg der tiefgreifenden Wandlung und Transformation durch die Kraft der (Selbst-)Vergebung zu begleiten und tiefen Frieden in Dein Leben zu bringen.

Bitte kontaktiere mich telefonisch, per eMail oder Messenger für weitere Fragen oder Terminvereinbarungen. Gerne auch als Workshop oder Segenskreis in einer kleinen, feinen Frauen-Runde.

Von Herzen,

Unbewusste Trauer.

Wenn wir trauern, ohne es zu wissen...

Wenn die Erfahrung eines Verlustes kaum oder gar nicht emotional erfahren und durchlebt wird oder werden kann, drückt sich die Trauerreaktion vorwiegend über körperliche Symptome aus. Der Körper übernimmt die unverarbeiteten Gefühle und entwickelt spezifische Anpassungsstrategien, die sich als chronische und/oder psychosomatische Beschwerden zeigen. Die Trauer ist so tief in uns verborgen, dass wir uns an sie nicht mehr bewusst erinnern – wir haben die Verbindung zu unseren tiefsten Gefühlen verloren.

Vielleicht gab es schon in unserer Kindheit in unserem familiären Umfeld aus den verschiedensten Gründen kein Platz für unsere Gefühle. Vielleicht war niemand da, der unsere Trauer wahrgenommen hat. Vielleicht wollten wir unsere Trauer auch gar nicht zeigen, weil wir uns für unsere Gefühle schämten oder wir unsere Eltern und Geschwister nicht belasten wollten.

Aus der Somato Emotionalen Entspannung ist Phänomen der Trauer über unvollendete biologische Prozesse bekannt. Das bedeutet, dass ein natürlich geplanter oder vorherbestimmter biologischer Ablauf nicht vollendet wurde und sich als Unwohl-Sein, Schmerz oder Störung im Körper manifestiert. Dies kann eine Schwangerschaft sein, die durch eine Fehlgeburt oder einen Not-Kaiserschnitt nicht dem biologischen Programm gemäß vollendet wurde. Oder eine Geburt, bei der das Bonding mit dem Baby nicht in der optimalen Form möglich war. Auch ein gestörter Prozess der Reproduktion durch Sterilisation oder Kinderlosigkeit kann zu körperlichen Trauerprozessen führen.

Aber auch der Verlust der körperlichen Unversehrtheit durch Operationen, durch schwere Krankheiten oder der Verlust von biologischen Funktionen und körperlichen Fähigkeiten wie z.B. durch eine Sterilisation, eine Amputation oder die Entfernung eines Organs können biologische Trauerprozesse und entsprechende psychosomatische Beschwerden auslösen, wenn sich Betroffene des Verlustes nicht bewusst sind und diesen weder verarbeitet noch integriert haben.

Und schließlich kann es auch sein, dass wir um etwas trauern, das wir niemals hatten – beispielsweise eine unbeschwerte Kindheit, wenn wir ohne Vater, Mutter, Großeltern oder Geschwister aufwuchsen. Wenn wir viel zu früh erwachsen werden mussten durch kranke, traumatisierte oder süchtige Eltern, um die wir uns kümmern mussten oder weil wir selbst krank und lange Zeit im Spital auf uns selbst gestellt waren. Viele von uns trauern tief in ihrem Inneren, weil sie in einem Umfeld aufwuchsen, in dem ihr wahres Potenzial nicht erkannt, gesehen und gefördert wurde, weil sie nie vollständig und ganz wahrgenommen wurden, so wie sie wirklich sind – ihr Licht, ihre Liebe und ihre Seele.

Wenn wir von Anfang an mit solchen Verlusten leben müssen, dann wird der Verlust „normal“ und wir haben ganz vergessen, dass wir eine tiefe Traurigkeit in uns tragen, die gesehen, gefühlt und erlöst werden will.

Es gibt fünf verschiedene Formen von unbewusster Trauer, die sich besonders gravierend auf unser Leben auswirken: Verlust in vorgeburtlicher Zeit, Verlust einer heilen Geburtserfahrung, Verlust von Urvertrauen im Kindesalter, Verluste aus früheren Leben, Übernommene Verluste aus dem Ahnenfeld. 

Mehr Informationen dazu findest Du im Blog-Artikel „Unbewusste Trauer“.

Komplizierte Trauer.

Wenn Trauer kompliziert wird...

Werden die Gefühle der Trauer aus verschiedensten Gründen verneint, unterdrückt oder nur teilweise durchlebt, kann der Verlust im Laufe der Zeit nicht auf gesunde Weise verarbeitet und integriert werden. Die Auseinandersetzung mit dem Schmerz bleibt aus – wir bleiben in Trauerkrisen verhaftet.

Vor allem dann, wenn Betroffene sich selbst nicht erlauben zu trauern, sich für ihre Trauer schämen oder ihre Trauer aus verschiedenen persönlichen, kulturellen oder gesellschaftlichen Gründen nicht leben können, verkompliziert sich der Trauerprozess.

Die Trauer wird unterdrückt, dauert sehr lange an oder ist mit extremen Gefühlen verbunden – wie beispielsweise starkem Zorn oder extrem starken Schuldgefühlen. Diese Probleme hängen oft mit einer sehr ambivalenten und stark belasteten Beziehung zum Verstorbenen zusammen.

Die nicht verarbeitete Trauer kann sich in Depression, in Panik- und Angstzuständen, in verschiedensten psychosomatischen und körperlichen Symptomen ausdrücken und sogar Suchterkrankungen nach sich ziehen. Wir verlieren den positiven Blick auf uns und unser Leben, unsere Perspektiven und unseren Lebensmut.

Auch bereits länger zurückliegende Verluste, die noch nicht verarbeitet wurden, können eine große Belastung für Betroffene und ihr Umfeld darstellen und zu ungesunden und dauerhaften Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderungen führen.

Zieht sich der/die Trauernde sozial stark zurück, verspürt starke Schuldgefühle oder lang anhaltende Gefühle von Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit oder Verbitterung, leidet unter psychosomatischen Symptomen (Schlaflosigkeit, Brust- oder Herzschmerzen, Gewichtsabnahme, etc.) oder äußert den Wunsch, dem Verstorbenen zu folgen oder ohne das Verlorene nicht weiter leben zu können, ist eine professionelle psychologische Beratung oder Psychotherapie dringend anzuraten.

Erschwerte Trauer.

Wenn Trauer unerträglich ist...

Plötzlich und unerwartete sowie traumatische Todesfälle können den Trauerprozess erschweren oder verhindern beziehungsweise die Trauerreaktionen stark intensivieren.

Wenn Menschen durch eigene Hand (Suizid) aus dem Leben scheiden, ist der Prozess des Abschied-Nehmens und des Trauerns für die Hinterbliebenen sehr komplex. Trauer und Schmerz mischen sich mit Wut und Schuldgefühlen und quälenden Fragen nach dem Warum und was man hätte tun können, um es zu verhindern.

Hinzu kommt, dass das Thema Suizid in unserer Gesellschaft tabubehaftet ist – Betroffene sind mit einem stark verunsicherten Umfeld konfrontiert oder verschweigen den Suizid aus Schamgefühl oder um das Andenken des Verstorbenen nicht zu beschmutzen.

Der Tod des eigenen Kindes (plötzlicher Kindstod, Unfall, Krankheit, Drogenmissbrauch, Selbsttötung oder Gewaltverbrechen) stürzt die Hinterbliebenen und ihre gesamtes Umfeld meist in eine tiefe persönliche, partnerschaftliche und familiäre Krise. Nach einer Fehlgeburt, einer stillen Geburt oder dem Tod eines Neugeborenen fehlt im Umfeld häufig das Verständnis für die Gefühle und Bedürfnisse verwaister Eltern. 

Ein medizinisch notwendiger oder von den Eltern gewollter  Schwangerschaftsabbruch stellt ebenfalls eine traumatische Erfahrung und eine große Belastung für die Eltern und auch ihre Beziehung dar. Das Verständnis, dass nach einer bewussten Entscheidung zur Beendigung einer Schwangerschaft großer Schmerz, tiefe Trauer und starke Schulgefühle auftreten, fehlt meistens.

Auch unklare Verlustsituationen bei verschwundenen, verschollenen oder vermissten Personen, eine besonders belastete Beziehungssituation (körperlicher oder emotionaler Missbrauch, Co-Abhängigkeit),  vorausgegangene nicht bewältigte Verlusterfahrungen, soziale Isolation, ein fehlender emotionaler Austausch im persönlichen Umfeld sowie die Vermeidung der Auseinandersetzung mit dem Verlust können eine natürliche Verarbeitung erschweren, verlängern oder sogar unmöglich machen.